Kalendarisch sind wir längst weiter. Seit Wochen sind diese Feiertage abgehakt. Hat uns nicht längst der „ver-rückte“ Alltag wieder? Mag sein!
Und doch: Karfreitag und Ostern, dazu der Gründonnerstag (auch wenn dieser kein offizieller Feiertag ist), haben für uns bleibende Lebens- ja Ewigkeitsrelevanz.
Gründonnerstag: Jesus setzt sich wie jedes Jahr zum Passahfest mit seinen Jüngern an den Tisch. Bis heute feiern die Juden an diesem Tag die große Rettungstat Gottes aus der Sklaverei in Ägypten. Aber unter dieser Feier schenkt Jesus den Seinen das Heilige Abendmahl. In, mit und unter Brot und Saft der Trauben sagt Jesus seine bleibende Gegenwart zu. Dort, wo wir im Vertrauen auf seine Gemeinschaft feiern, dort kommt er in unser Leben und Unmögliches kann möglich werden.
Am Karfreitag macht Jesus ernst mit seiner Liebe zu uns Menschen. So wichtig sind wir ihm, dass er mit seinem Kreuz gleichsam die Brücke baut, dieBrücke über alle Schuld hinweg, damit wir wieder heimkommen können ans Vaterherz Gottes. Jesu Versprechen gilt: Ich gebe mein Leben als Lösegeld für viele. Jesu Liebestat gilt allen. Aber sie wird nur dort Wirklichkeit, wo wir das, was Jesus für uns getan hat, dankbar für uns gelten lassen.
„Tetèlestai“, ist das letzte Wort Jesu am Kreuz. Das meint nicht: Es ist zu Ende! Sondern heißt: Es ist vollbracht! Die Brücke zwischen Gott und uns ist gebaut. Brief und Siegel bekommen die Jünger am Ostermorgen. Jesus liegt nicht mehr im Grab. Er ist auferstanden. Wer ihm vertraut, hat für sein Leben, in allen Lebenslagen und auch über dieses Leben hinaus auf festen Grund gebaut.
Gründonnerstag – Karfreitag – Ostern – Schnee von gestern? O Nein! Und noch einmal ‚Nein!‘ Mit Jesus, dem Sieger über Tod und Grab, beginnt das Leben erst richtig.
Ich wünsche Ihnen, liebes Gemeindeglied, segensreiche Erfahrungen mit dem Auferstandenen.
Ihr
Pfarrer Hermann Thamm