Interview – Fragen zur Verabschiedung von Diakon Günther Wagner

Herr Wagner, Sie sind seit 1. September 2006 als Gemeindediakon mit Schwerpunkt in der Auferstehungskirche und Friedenskirche tätig. Sie haben sich entschieden, zwei Jahre vor dem regulären Ruhestand, am 31.1.2020 zu gehen. Warum?

Wie viele wissen, ist bei einer HWS – Operation Ende 2018 eine Stimmbandlähmung aufgetreten, die mich seit dem beeinträchtigt. Auch, wenn das Gott sei Dank dem Anschein nach kaum mehr zu merken ist, besteht die einseitige Lähmung weiterhin. Meine Stimme verträgt keine volle Belastung. Außerdem waren die vergangenen Jahre nicht einfach, in der Doppelrolle als pflegender Angehöriger und im Dienst. Für mich fühlt sich die Entscheidung, jetzt zu gehen, sehr gut an.

Wenn Sie auf die vergangenen Dienstjahre zurückblicken – was hat Ihnen Freude gemacht?

Ich bin gerne Diakon, und bleibe es auch. Bei den Menschen zu sein, Hand in Hand mit den Pfarrern und den Mitarbeitern der Kirchengemeinden: eine erfüllende und schöne Aufgabe. Ich danke dabei herzlich für die Freiheit, die ich hatte. Und alle fruchtbare Zusammenarbeit. Der Bereich der „Angebote für Senioren“ hat mir dabei eine besondere Freude gemacht: Fahrten, Gruppen, Gespräche, die Harfengruppe – eine fröhliche Mischung aus gelebter Gemeinschaft, Erlebnis, Horizonterweiterung und Tiefgang. Pfingstnacht. Gottesdienste. Unzählige Gespräche, Seelsorge, auch im Trauerfall. Wenn ich dem einen oder anderen gutgetan habe, dann freue ich mich. Mit Kindern und Familien, und lebendigen Mitarbeiterteams: Familienkreuzweg, Kindergottesdienste, Gottesdienst aus der Kiste. Ich habe dabei viel gelernt. Die Aufgabe mit der Jugend war für mich nicht einfach. Es tut mir leid, wenn ich hier und auch in anderen Bereichen Menschen nicht gerecht geworden bin oder sie enttäuscht habe.

Wir leben in einer Zeit großer Veränderungen. In der Welt. In der Kirche. Was wünschen Sie für die Kirche, für die Gemeinden?

Für die Friedenskirche bitte ich Gott, dass die großen Veränderungen im nächsten Jahr mit vereinten Kräften gut gelingen. Darin liegt auch eine große Chance. Für die Auferstehungskirche wünsche ich, dass die Lust der jungen Leute, die Kirche mitzugestalten, anhält und schöne Blüten bekommt! Ihr Jugendmitarbeiter/Innen seid einfach toll! Für die Kirche und Gottesdienste wünsche ich viel mehr Lebensnähe in Inhalt, Sprache und Musik. Vertraut den neuen Wegen, mutig und voller Hoffnung!

Was haben Sie sich für den Ruhestand vorgenommen?

Es ist geplant, dass wir Ende Mai nach Untersteinach bei Weidenberg umziehen. Wir, das heißt: meine Partnerin Irene Wegener und ich. Wir haben viel vor: Vor allem unser Haus umbauen und wohnlich gestalten. Und dann? Mal sehen, vielleicht wachsen bald wieder frisches Gemüse im Garten, oder Passionsblumen (meine Lieblingsblume, siehe Bild) und Nachtkerzen. Und dann? Einfach mal sehen, was kommt. Wie wir landen in unserer neuen Kirchengemeinde (Nemmersdorf), oder in Weidenberg, oder in Bayreuth. Mich wird sicher nicht die Langeweile plagen. Und die Kinder und Enkel sind ja auch noch da… Allen wünsche ich von ganzem Herzen eine gute Reise ins neue Jahrzehnt! Herzliche Einladung zur Verabschiedung und zur Dankandacht!

Das Interview führte Beate Oehrlein

Dankandacht mit Harfen
Am Samstag, 1. Februar um 17.00 Uhr ertönen in der Auferstehungskirche viele Saiten der Veeh- und Zauberharfen. Die Harfengruppe „Vielsaitig“ spielt gemeinsam mit der Bayreuther Harfengruppe „Psalterium“ unter der Leitung von Herrn Erich Jung. Diakon Günther Wagner will damit – nach der offiziellen Verabschiedung am 19. Januar in der Friedenskirche – noch einmal in der Auferstehungskirche dankbar Abschied nehmen.
Übrigens: die Harfengruppe „Vielsaitig“ wird weiter von Günther Wagner geleitet

Herzliche Einladung!

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