Bitte nehmen Sie Abstand…

Liebes Gemeindeglied,
ich mache gerne (Geburtstags-)Besuche. Nun, gewiss nicht wegen einer evtl. zu erwartenden Spende für unsere Gemeinde. Ich mache gerne Besuche, um Sie (noch besser) kennenzulernen und mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Nun erreicht mich ab und an die Nachricht: Ich bin am Geburtstag nicht zuhause. Bitte keinen Besuch. Danke für jede vorherige Absage. So mache ich mich nicht umsonst auf den Weg (was natürlich auch kein Beinbruch wäre. Bewegung schadet ja nicht). ABER, ich gestehe, jetzt erreichen mich vereinzelt Absagen mit der Begründung: „Die Oma ist zu alt.“ „Der Jubilar ist unpässlich.“ „Das Geburtstagskind ist gesundheitlich nicht auf der Höhe.“ „Wir hatten gerade einen Trauerfall.“ „Meine Nerven sind im Augenblick zu angegriffen.“ … Ich frage mich: Wären diese und noch viele andere Absagebegründungen nicht gerade ein gewichtiger Anlass einen Besuch zu machen. Braucht man/frau, jung/alt nicht gerade in den Krisenzeiten Beistand, Trost und tragfähige Worte, u.U. ein Gebet. Wird der Pfarrer erst dann wieder gerufen, wenn es um die Beerdigung geht? Entschuldigung: Aber dann ist es für den Betreffenden eigentlich zu spät. Ich mache gerne Besuche. Ich besuche auch Sie gerne. Freilich: Sie treffen die Entscheidung.

Herzlich Ihr Pfarrer Hermann Thamm

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